Tischlerauszubildende aus Weißensee entdecken Möbel von Welt im Kunstgewerbemuseum
Die Schüler*innen der Tischler-Klasse T21.07 besuchten die aktuelle Ausstellung im Kunstgewerbemuseum am Potsdamer Platz. Sie entdeckten dort feinste Rokoko-Möbel aus dem Königspalast in Madrid. Neben einer kunsthistorischen Einordnung ging die Expertin Frau Kleiner, Kunsthistorikerin und gelernte Tischlerin, auch auf die vielen Fragen zu Herstellungstechniken und der Lebenswelt der Ebenisten im 18. Jh. ein.
Die Lehrkräfte im Bereich der dualen Tischler-Ausbildung an der Max-Bill-Schule waren bereits im Dezember zu einer Sonderführung durch den Kurator, Herrn Dr. Stiegel, durch die Ausstellung geführt worden. Dabei war die Idee entstanden, Museumsbesuche speziell für die Schüler*innen der Max-Bill-Schule zu organisieren.
José Canops, der damalige Werkstattleiter des spanischen Königs Karl III, war vom französischen Hof abgeworben worden, um das Mobiliar für den neuen Palast in Madrid zu bauen. Dabei konnte der als "Joseph Cnops" geborene, deutschsprachige gebürtige Belgier nicht nur auf edelste Hölzer aus den Kolonien des spanischen Weltreichs zurückgreifen, sondern leitete auch ein Team aus hochspezialisierten, meist deutschsprachiger, Ebenisten.
Die Beschaffung von exotischen Hölzern war damals wie heute aufgrund der Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern nicht unproblematisch. Auch in der Ausstellung wird der globale Holzeinschlag und-handel thematisiert. Dieser Aspekt stieß auf das Interesse der angehenden Tischler*innen, auch weil die Problematik im Unterricht an der Max-Bill-Schule bereits vertieft wurde.
Bilder und Text: Tobias Pamp