Im Leben muss man Fragen stellen ...
Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums im Austausch mit Israel
„Im Leben muss man Fragen stellen, um Antworten zu bekommen, denn ohne Antworten versteht man die Welt nicht.“
Holocaustüberlebender Michael Milo bei einem Besuch unserer Gruppe in Tel Aviv, 11. November 2022.
Projektzusammenfassung
Wie leben Familien in Israel? Welche TikTok-Kanäle schauen sich israelische Jugendliche an? Welche Sportarten finden sie interessant? Welche Rolle spielt der Nahost-Konflikt in ihrem Alltag? Wie schmeckt Shakshuka? Die Liste der Fragen ist lang, wenn man als junger Mensch die einzigartige Gelegenheit erhält, in eine andere Kultur einzutauchen.
Im November 2022 reisten zwölf Jugendlichen der Max-Bill-Schule und Reinhold-Burger-Schule nach Israel. Mit berührender Gastfreundlichkeit wurden sie dort von 16 israelischen Jugendlichen etwa eine Stunde nördlich von Tel Aviv empfangen.
Tagsüber traf sich die gesamte Gruppe zu interkulturellen Workshops, um sich kennenzulernen, Entdeckungstouren durch die Region und an die Grenzmauer zum Westjordanland zu machen oder sich gegenseitig die jüdischen und arabischen Gemeinden und Schulen vorzustellen. Dabei entdeckten wir auch die kulinarischen Köstlichkeiten – Shakshuka, Baklava, Schawarma, Falafel, Hummus und vieles mehr stand auf dem Verpflegungsplan.
Mit dem interkulturellen Erlebnis und dem Gemeinschaftsgefühl im Gepäck begaben wir uns nach vier Tagen auf die Pfade jüdischer Geschichte. Wir besuchten die Festung Masada – eine archäologische Stätte in der judäischen Wüste, die vor fast 2000 Jahren den Jüdinnen und Juden als Versteck vor den Römern diente. Und wir besichtigten Yad Vashem in Jerusalem, die bedeutendste Holocaust-Gedenkstätte der Welt.
Neue Erkenntnisse rund um die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam verdanken wir einer sehr anschaulichen Führung durch die Altstadt von Jerusalem. Auf einem Quadratkilometer erstrecken sich die heiligen Stätten aller drei Religionen.
Besonders beeindruckend war der Besuch und das Gespräch mit dem Holocaustüberlebenden Michael Milo in Tel Aviv. Michael Milo konnte 1938 den Nationalsozialisten entkommen und mittels eines Kindertransports nach Großbritannien fliehen. Er gab uns eine wichtige Botschaft mit: „Im Leben muss man Fragen stellen, um Antworten zu bekommen, denn ohne Antworten versteht man die Welt nicht.“
Seit 20 Jahren ermöglicht der Verein Building Bridges e.V. Jugendlichen aus Deutschland, Polen und Israel das Erlebnis des interkulturellen Jugendaustausches. Das Projekt wurde u.a. durch ConAct und die Ursula Lachnit-Fixon-Stiftung gefördert.
Franziska Jahn, 06.02.23